Was versteht man unter Kältefiltration?
Kältefiltration ist der Prozess, eine alkoholische Flüssigkeit auf ca. –1 °C zu kühlen und durch einen Metall- oder Papierfilter zu geben. Dabei werden bestimmte Bestandteile entfernt, die den Scotch Whisky trüb aussehen lassen.
Warum muss sie kalt erfolgen?
Seinen Geschmack und Geruch erhält Whisky durch Inhaltsstoffe, von denen die meisten in der für alle alkoholischen Getränke charakteristischen Wasser-Ethanol-Mischung löslich sind. Einige Verbindungen sind jedoch nur bei bestimmten Temperaturen löslich.
Wenn der Whisky also mit kaltem Wasser verdünnt wird oder einfach nur kalt genug wird, verklumpen die Moleküle zu kleinen Teilchen, den sogenannten Mizellen. Diese streuen das Licht und lassen die Flüssigkeit bewölkt erscheinen. Dieses Phänomen ist auch als Kälte- oder Whiskytrübung bekannt. Sie können die Verbindungen nur sehen und somit auch filtern, wenn die Flüssigkeit kalt ist.
Wirkt sich das Entfernen dieser Whiskytrübung tatsächlich auf den Geschmack aus oder ist die Auswirkung nur oberflächlich?
Die Wahrnehmung des Geschmacks ist sehr individuell: Manche Menschen empfinden Whiskys als weniger schmackhaft, wenn sie trüb sind. Es ist schwierig zu bestimmen, was ein echter Unterschied im Geschmack ist und was eine rein individuelle Wahrnehmung ist. Im Laufe der Jahre wurde hierüber fortlaufend diskutiert.
Eine klarere Flüssigkeit kann als Zeichen für Qualität angesehen werden, doch manche Menschen sind der Meinung, dass man durch das Herausfiltern bestimmter Verbindungen den Geschmack mindert oder das Gefühl im Mund verändert. In Geschmackstests werden nicht kältegefilterte Whiskys oft als „voller“, „runder“ und „reicher“ beurteilt als ihre kältegefilterten Pendants.
George Smith hatte nicht die Möglichkeit, The Glenlivet einer Kältefiltration zu unterziehen. Heutzutage kältefiltrieren wir alle unsere Whiskys – mit Ausnahme des Nàdurra-Sortiments. Führen Sie eigene Geschmackstests durch und bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil.