
Dram Diaries
mit Keith Trusler
Lehnen Sie sich zurück, gießen Sie sich ein Gläschen ein und folgen Sie uns auf einer phänomenalen Geschmacksreise. Keith Trusler, Markenbotschafter für Kanada, lässt Sie an einem außergewöhnlichen Whisky-Wochenende in Whistler teilhaben.
Offenbarungen kommen manchmal in unerwarteter Form. Meine kam in der Form eines Brotpuddings.
Es war nicht einfach ein Pudding aus altem Brot. Es war ein Roggenbrotpudding mit Pemberton-Blumenkohl, Alpindon-Käse, Konfitüre aus schwarzem Trüffel und Thymian. Kombiniert mit The Glenlivet 18 Jahre.
Die Offenbarung ergab sich während eines üppigen Sechs-Gänge-Dinners mit Whisky-Begleitung in Whistler. Einmal im Jahr fahren wir mit einer kleinen Gruppe von Single-Malt-Liebhabern in dieses wunderschöne Resortstädtchen. Whistler liegt etwa zwei Stunden von uns hier in Vancouver entfernt in den Bergen. Wir verbringen dort ein paar Tage mit Fliegenfischen nach Buckellachs aus dem kristallklaren Wasser British Columbias und schwelgen in feinem Essen und noch feineren Getränken.

Der Höhepunkt des Ausflugs ist das abschließende Dinner mit The Glenlivet-Whisky-Begleitung. Der talentierte Nick Cassettari, Chefkoch des Alta Bistro, eines der beliebtesten Lokale Whistlers, kreiert das Menü und kocht für uns. Nicks Spezialität ist die Verwendung der besten lokalen und saisonalen Zutaten.
Ganz wie klassische Paarungen mit Wein – Champagner und Kaviar, Chablis und Austern, Bordeaux und Lamm – hat auch Whisky seine eigenen erfolgreichen Gegenstücke. Zum Beispiel reiche, liebliche Single Malts mit geräuchertem Lachs oder torfige Gläschen mit schwarzer Schokolade. Diese Paarungen wurden ausprobiert und haben sich weltweit bewährt.
Nick und ich wollten noch einen Schritt weitergehen und The Glenlivet mit regionalen Zutaten kombinieren. Whistler hat große landwirtschaftliche Betriebe mit nachhaltiger Tierhaltung und wunderbares Gemüse. Nick war von dieser Herausforderung begeistert. Zum zweiten Mal kam er aus seinem Bistro, um für uns zu kochen und er hatte das Gefühl, dass er seiner Fantasie freien Lauf lassen konnte.
Er experimentierte und probierte, teilweise wurde er von den hervorragenden Ergebnissen richtig umgehauen, manchmal fing er wieder ganz von vorne an. Schließlich entschied er sich für seine Gerichte.

Als Vorspeise gerösteter und geräucherter Kohlenfisch mit Pastinaken und Vanillecreme, Whiskey-Gelee, Ahorn und Orange mit The Glenlivet Founder’s Reserve. Das Gericht unterstreicht die wichtigsten Aromen des Founder’s Reserve: Vanille und Orange. Beim Essen waren sich alle einig, dass diese beiden Aromen perfekt zum angenehm ölreichen Fisch passen und seinen Geschmack mit einer glatten, zitronigen Note und einem lieblichen, holzigen Vanilleduft hervorheben. Ein prächtiger Beginn des Abends. Jeder freute sich auf das, was folgte.
Als Nächstes servierten wir eine Aufschnittplatte mit einigen regionalen Spezialitäten wie Entenwurst und Geräuchertem. Wir kombinierten dies mit The Glenlivet 15 Jahre. Die lieblichen Fruchtnoten und die Würzigkeit der Whiskys passten hervorragend zu dem kräftigen Wildgeschmack. Diese Kombination bewies, dass der 15 Jahre ein Single Malt ist, der auch hinter den stärksten Aromen nicht verschwindet.
Als Nächstes folgte der Brotpudding und The Glenlivet 18 Jahre, diese Kombination sorgte bei mir für eine Offenbarung. Nach einer Gabel Pudding schmeckte mein Schlückchen 18 Jahre plötzlich ganz anders. Dies lag am Thymian im Gericht. Dieser erweckte die pfeffrigen, holzigen Noten des 18 Jahre zu Leben, die ich vorher nie wahrgenommen hatte. Ich blickte um mich herum und jeder am Tisch war genauso sprachlos. Das Gericht hat Aromen hervorgebracht, von denen wir – allesamt versierte Barkeeper und Feinschmecker, die sich mit Geschmack auskennen – gar nicht wussten, dass es sie gibt. Die Kombination hat die Wahrnehmung dieses klassischen Whiskys von jedem einzelnen verändert. Eine regelrechte Offenbarung.
Die Gäste sagten uns nachher, dass dies das beste Essen mit Whisky-Begleitung und eines der besten Essen war, die sie je genossen haben. Punkt.
Ich glaube, manchmal sind Chefköche selbst überrascht, wenn sie etwas Neues ausprobieren und es funktioniert. Das Essen tritt nicht hinter dem Whisky in den Hintergrund – wie es bei Essen mit Whisky-Begleitung passieren kann –, sondern stellt das Können von Nick und Master Distiller Alan Winchester hervorragend zur Schau.
Das Wochenende war ein wahnsinniger Erfolg. Wir haben viel gelernt und das ist eine der aufregendsten Seiten des Whiskys – es gibt immer noch Neues zu entdecken. Ich bin schon sehr gespannt, welche Offenbarungen der Trip nach Whistler in diesem Jahr mit sich bringen wird.